GEO-TOURS
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Informationen zu Meharees / Kameltouren

 

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Wer sich für die Teilnahme an einer Meharee entscheidet, sollte

·         ein ausgeprägtes Interesse an Kamelen haben

·         mehrere Stunden am Tag zu Fuß gehen können (denn es kann sein, Sie kommen z.B. mit den traditionellen Sätteln oder den Tieren nicht klar!)

·         bereit sein, die Kultur und Tradition der Tuareg oder anderer Nomaden zu akzeptieren und sich mit der heutigen Situation dieser Völker etwas auseinanderzusetzen

·         psychisch stabil und gesundheitlich fit sein

·         sich auf ungewohnte Situationen einstellen können

·         auf fließendes Wasser, Duschen etc. verzichten können

·         sich darüber im klaren sein, dass Trinkwasser aus vorhandenen Brunnen, Tümpeln und anderen Wasserstellen (Gueltas) entnommen wird (Entkeimungsmittel führen wir mit; es ist jedoch nicht möglich, die gesamte Trinkwassermenge ständig zu filtern)

·         mit anderen Teilnehmern und der einheimischen Crew tolerant zusammenleben können

·         auch bereit sein, bei den alltäglichen Küchenarbeiten mitzuwirken

·         sich bewusst machen, dass wir ca. 10 Tage ohne Auto oder anderes Gefährt weitab von jeglicher Ortschaft oder Station sind; auch gibt es in der Sahara keine Funkrettungssysteme.

 

Kameltouren / Meharees, Marokko: Die Karawane zieht durch die Dünen   Kameltouren / Meharees, Ägypten: Karawane Weisse Wüste - Rastplatz in der Weißen Wüste   Kameltouren / Meharees, Tunesien: Meharee im Dünenmeer

 

Dies sind zwar alles Voraussetzungen, die zum Teil auch bei unseren Fahrzeug-Expeditionen gefragt sind; bei einer Meharee aber kommt es noch mehr darauf an, dass jeder Beteiligte bereit ist, die oben angesprochenen Punkte zu erfüllen.

 

Dafür erleben Sie etwas Einmaliges

·         totale Stille, Ruhe, Wüste pur

·         das Gefühl für Zeit wird ein anderes, wir genießen die langen Pausen, das langsame Vorwärtsbewegen in herrlichen Landschaften, den Rhythmus der Karawane...

·         ein Eintauchen in Naturräume, wie sie bei uns nicht vorstellbar sind

·         ein Wohlgefühl in Körper und Seele

·         Zufriedenheit unter einfachsten Bedingungen

·         den Umgang der Nomaden mit ihren Tieren und ihrer Umwelt

 

Bei unseren Karawanen wird das Tempo so gehalten, dass jeder normal gesunde Teilnehmer zu Fuß mithalten kann. Niemand muss reiten! Wie die Erfahrung gezeigt hat, reiten die meisten Teilnehmer höchstens 1 Stunde am Stück und gehen dann gern wieder zu Fuß. Deshalb teilen sich bei einigen Meharees jeweils zwei Teilnehmer ein Reitkamel.

 

Bitte informieren Sie sich in der jeweiligen Leistungsbeschreibung.

 

Beispielhafter, kurzer Abriss einer Kameltour in der Zentralsahara

Um Ihnen ein Beispiel für den Ablauf einer Meharee zu geben:

Nach drei Tagen im Geländewagen durch das Hoggargebirge mit Besuch des Assekrem und einer ca. 2-stündigen Wanderung zu den Kratern des erloschenen Vulkans Ouksem, treffen wir im Oued Dehine am Südrand des Teffedestgebirges ein.

Nach dem Mittagessen und den ersten Kontakten mit unserer Tuaregbegleitmannschaft und den Kamelen, gehen wir zunächst noch zu Fuß durch das vegetationsreiche Oued Dehine. Vielleicht sind einige von uns so neugierig aufs Reiten, dass sie die letzten Meter bis zum ersten Lagerplatz im Oued Tikhamine bereits auf dem Kamel zurücklegen. Der Umgang mit den Tieren ist anfangs etwas ungewohnt, aber die Chameliers zeigen jedem Gruppenmitglied (auch ohne Sprachkenntnisse) wie ein Kamel zu besteigen ist. Wir können jederzeit entscheiden - jeder für sich - ob wir reiten oder zu Fuß gehen wollen. Morgens, wenn es noch kühl ist, geht man oft gern zu Fuß. Später, mit zunehmenden Temperaturen, ist es vielleicht angenehmer sich auf dem Kamel durch die Landschaft schaukeln zu lassen. Nach dem zweiten oder dritten Tag, sind wir schon vertrauter mit den Tieren; der eine oder andere hilft mit beim Satteln und Abladen und wir lernen, die Kamele zu dirigieren.

Am zweiten Tag der Karawane sind wir vormittags ca. 2 - 3 Stunden unterwegs und nach einer erholsamen Mittagspause geht es am Nachmittag nochmal ca. 2 Stunden weiter. Dieser Rhythmus wird weitgehend während der gesamten Meharee eingehalten. Es gibt insgesamt nur zwei Tage, an denen wir mehr als 5 Stunden unterwegs sein werden.

Wir bewegen uns in gemächlichem Tempo an der Ostseite des Teffedest-Gebirges entlang und durchqueren dabei viele kleine und größere Oueds (Trockenflusstäler) mit recht üppiger Vegetation. Übernachtet wird immer in einem der Oueds, da es dort genügend Nahrung für die Kamele gibt. Wenn die Tiere genug Grünfutter finden, brauchen sie während der gesamten Reise kaum oder gar nicht getränkt werden. Während der ersten Hälfte der Reise begleitet uns immer das scharf gezeichnete Relief der Granitberge des Teffedest zur Linken. Am 3. Tag der Tour übernachten wir im Oued Adjlil, einem dicht mit Tamarisken bestandenen Tal. Unsere Tuaregbegleiter kennen jeden Busch, jeden Berg, jede Felsnase und wissen auch, wo Wasser zu finden ist. Bald ereicht die Karawane eine sehr geschützte Region.

Dem Teffedestgebirge vorgelagert, haben wir nun den großen Felszug des Ahaggar zur Rechten. Die Berge im eigentlichen Massiv links von uns tragen den Namen Ernousouf. Hier rückt die Landschaft immer enger zusammen; Akazien, Büsche und Kamelgras imaginieren eine kleine Savanne. So etwa sah die Sahara im ausgehenden Neolithikum in weiten Bereichen aus, als es noch Großwild gab und Jäger mit ihren archaischen Waffen die Steppe durchstreiften. In heutiger Zeit treffen wir hin und wieder auf kleinere "Campments", das sind Tuareglager, die je nach Weide- und Wassermöglichkeiten, zeitweise oder ständig bewohnt werden. Diese Begegnungen vermitteln einen Eindruck vom harten Leben der Nomaden, aber vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit an einem freudigen oder festlichen Anlass teilzunehmen, zum Beispiel an einer Namensgebung oder Heirat. Während der nächsten Tage ändert sich das Landschaftsbild. Wir durchqueren den "Emi" (das heißt Mund auf Tamahaq, der Sprache der Tuareg) von Tim Beidegen, eine Engstelle zwischen den beiden Gebirgszügen. Das Ahaggar bleibt zurück, weit öffnet sich die Landschaft und wir können bei klarem Wetter hinausschauen ins große Urstromtal Igharghar und bis zur fernen Kette des Weißen Teffedest im Osten. Seit einigen Tagen zeigt sich am Nordende des Teffedest-Gebirges der gewaltige Gebirgsstock des Garet el Djenoun; "Oudane" - der Berg der Geister! Er ist zwar "nur" der zweithöchste Berg dieses Massivs mit 2.330 Metern, aber seine markanten Umrisse sind sehr einprägsam und es ranken sich viele Geschichten und Legenden um diesen Berg. Wir erreichen den Fuß des Garet el Djenoun-Massivs und lagern in einem Oued, bevor wir uns am nächsten Morgen, nur mit dem Tagesrucksack ausgerüstet, an den Aufstieg über das Gebirge machen.

Alle Kamele, auch unsere Reitkamele, werden heute von den Chameliers geführt, da der Pfad übers Gebirge sehr steil und eng ist und die Kamele äußerst ungern solche steinigen Wege gehen. Oft werden sie dann sehr unruhig und es braucht einige Erfahrung, um die Tiere sicher zu leiten .Die Wanderung ist herrlich, wenn auch etwas anstrengend. Dafür werden wir mit einem wundervollen Blick auf die zurückliegenden Etappen belohnt. Etwa 3 Stunden dauert die Überquerung der Berge, bevor wir im Tal eine grüne Oase, das Oued Ouhet, aufleuchten sehen. Nach all den Steinen, eine wahre Augenweide ! Offenes Wasser plätschert durch ein kleines Tal und zeitweise leben hier Tuareg, die schöne Gärten angelegt haben. Es wachsen Dattelpalmen, Feigen-, Pfirsich- und Granatapfelbäume und natürlich auch Gemüse und etwas Getreide. Die Bewohner sind hier nur vom Frühling bis zur Ernte anzutreffen, danach ziehen sie mit ihren Tieren wieder in andere Regionen.

In Jahren mit genügend Niederschlag bietet sich für uns eine der seltenen Gelegenheiten, mit dem reichlich fließenden Wasser unsere Hygienebedürfnisse zu stillen. Haarwäsche, Fußbad oder mal ein Kleidungsstück auswaschen, hier nehmen wir niemandem dringend notwendiges Trinkwasser weg. Wir machen Mittagspause im Tal und bald kommen auch unsere Chameliers mit der Karawane. Ein kleines Stück noch bleibt das Oued sehr eng, dann öffnen sich die Berge etwas und das Oued wird breit und weichsandig. Wer möchte, kann nun mit den Kamelen direkt zum Übernachtungsplatz gehen. Die schönere Variante ist es, mit dem Führer durch das Oued Ouhet weiterzugehen, bis zu einer Stelle, wo es Zeribas (Schilfhütten), einige Felsgravuren und einen kleinen Dattelpalmenhain mit Brunnen gibt. Wenn man den Hain durchquert, kommt man an eine wunderschöne Schlucht, durch die das Wasser, über große Felsblöcke, seinen Weg nimmt. Wir wandern nochmal etwa 3 Stunden bis das Oued Ouhet sehr breit wird und wir wieder gute Weidemöglichkeiten für die Kamele finden. Auch Übernachtungsplätze im weichen Ouedsand sind nun wieder im Überfluss vorhanden. Die heutige Etappe zählt mit zu den schönsten der ganzen Reise. Die nächsten beiden Tage können wir langsam angehen lassen, da die Entfernungen auf der Westseite des Teffedest-Gebirges nicht mehr groß sind. Noch ein Stück weit gehen wir durch das Oued Ouhet, das nach Norden ins riesige Oued Igharghar einmündet. Unsere Route wendet sich nun nach Süden, zunächst durchs Gebirge auf schmalen Pfaden. Später durchqueren wir auch wieder größere Oueds und erreichen endlich den Endpunkt unserer Meharee, den Brunnen von In Tounine. Unsere Chameliers beglückwünschen uns und sich zum guten Verlauf der Reise und vielleicht treffen wir hier auf andere Nomaden. Es bleibt noch ein wenig Zeit für die Erkundung der Umgebung von In Tounine. Zwischen den Bergen und verwitterten Granitbrocken ist heller Sand angeweht, dekoriert mit schwarzem Gesteinsstaub. Alles zusammen gibt dem Talkessel einen pittoresken, unnatürlichen Eindruck. Aber auch zum Ausruhen, Abschied nehmen, Packen haben wir Muße. Und so mancher bedauert vielleicht, dass wir morgen wieder die Fahrzeuge besteigen müssen, um nach Tamanrasset zurückzukehren. Konnten wir uns zu Beginn der Reise kaum vorstellen, tagelang "nur" auf die Kamele und unsere Beine als Fortbewegungsmittel angewiesen zu sein, so ist uns nun die relativ rasche Fahrt mit den Geländewagen ungewohnt. Etwa 120 km haben wir mit der Karawane in 8 Tagen zurückgelegt; eine Entfernung die wir jetzt auf der weitverzweigten Piste Richtung In Eker in zwei bis drei Stunden bewältigen. Kurz südlich des Brunnens gibt es jedoch noch eine Pause mit einer Überraschung: die gewaltige Landschaft des Tales Timakatine ! Die glattgeschliffenen Granitberge im Hintergrund nennen wir "Mondberge" und bei einer kurzen Rundwanderung zeigt uns unser Führer Felsgravuren und sogar einige rotfarbene Felsbilder... Die Fahrt nach Tamanrasset gibt uns einen Eindruck von dem saharischen Großraum, in dem wir uns bewegt haben: links von uns liegt das Teffedest-Gebirge und während vor uns das riesige Granitmassiv des Berges von In Eker auftaucht, verschwinden hinter uns in einer hellen Sandebene die Granitspitzen von Tidikmar. Dann erreichen wir bald die Ausläufer des Hoggar und in Tamanrasset schließt sich der Kreis. Wenn wir Glück haben mit dem Wetter und die Sicht gut ist, sehen wir vom Flugzeug aus kurz nach dem Start, spielzeugklein, nochmal "unsere" Wüste.

Ausrüstungstips
Im wesentlichen können Sie sich an der Ausrüstungsliste Sahara informieren, die Sie bei Anmeldung erhalten. Bitte achten Sie unbedingt darauf, dass Sie gut eingelaufene, nicht zu schwere Wanderschuhe mitnehmen. Sehr praktisch zum Reiten sind weitgeschnittene, bequeme Hosen. Da die Kamelsättel oft recht hart sind, bitte für empfindliche Popos etwas zum Polstern mitbringen (z.B. flaches Kissen bzw. Stuhlauflage). Das eignet sich nachts auch als Kopfkissen. Ihre Trinkwasserflasche sollte stabil sein und mindestens 1,5 Liter fassen. Unbedingt sollte jeder Teilnehmer einen kleinen Vorrat an Medikamenten mitführen, z.B. gegen Durchfall, Fieber, Kreislaufschwäche und Insektenstiche. Auch Mineral- und Salztabletten sind wichtig, ebenso Schmerztabletten und Mittel zur Wunddesinfektion.